Hallo Tude,
> Hain des Ziu, Tür in der Höhle:
Stimmt; ich will wirklich endlich ein deutsches Forum (oder wenigstens Gästebuch oder zumindest schonmal ein FAQ) für Teudogar anlegen, aber im Moment arbeite ich halt auf Hochtouren an der Fertigstellung von DARGHUL (und bin trotzdem behind schedule), d.h., ich habe keine Zeit. Aber wenn ich DARGHUL endlich fertig habe (in wenigen Wochen), werde ich mich der Sache widmen.
Für alle, die dieselbe Frage haben und den englischen Text nicht verstehen können: Der Zugang zur Höhle liegt zwischen dem Vorratshaus und der Hütte der Priester. Ggf. Aktion "Verstecktes Finden" anwenden, dann dort graben; Leiter runtergehen. Türen können (nur) von innen mithilfe eines Hebels geöffnet werden (damit kein Unbefugter von außen reinkommt...).
>"Find Hidden Things"/"Verstecktes Finden":
Der Zwerg in Heremods Halle verrät einem den Weg zum Grabhügel bei der Ruinenstadt, und er gibt einem einen Tip für einen kleinen Schatz in einer Höhle südöstlich von Heremods Halle, UND er lehrt einen die Aktion "Verstecktes Finden": Innerhalb des Dialogs, wenn Ihr darüber sprecht, daß Heremod reich ist, daß er selbst auch gerne reich wäre usw, erwähnt er, daß er gut darin ist, Verstecktes zu finden - und wenn man darauf Bezug nimmt (statt den Wo-Ist-der-Grabhügel-Gesprächsfaden weiterzuführen), dann bietet er an, einem das beizubringen.
>Höhlen, Wege durch Baumstämme oder Stalagmiten blockiert:
Graben/Rumhacken mit Waffe hilft hier nicht (ist auch realistisch, glaube ich). Aber da Höhlen oft mehrere Eingänge haben, lohnt es sich in solchen Fällen meistens, aus der Höhle herauszugehen, etwas in die Richtung zu gehen, wo der versperrte Höhlenteil ist, und zu schauen, ob es dort nicht noch einen zweiten Eingang gibt.
>Radomond eigenhändig besiegen:
Klar könntest Du Radomund einfach eigenhändig umbringen; das Problem liegt darin, daß Du ein politisches Ziel hast: Du willst ein Bündnis mit den Katten. Wenn Du, als Angehöriger eines anderen Stammes, einfach hingehst und ihren König totschlägst, dann wird dieser Stamm davon nicht besonders begeistert sein - d.h., Dein Stamm hätte dann keine Chance mehr auf ein Bündnis.
Dagegen, wenn Adalmar es tut (aus einem Grund, den die Leute fair finden), und wenn er dann auch noch (mit Eurer Hilfe) in mehr oder weniger freien Wahlen zum König der Katten gewählt wird (was Du als Nicht-Katte auch nicht kannst), und weiterhin von Eurer Unterstützung abhängig bleibt, dann erreichst Du Deine Ziele.
(Freilich hast Du recht, daß es schön wäre, wenn man als Spieler an den Schlachten/Wahlen wirklich teilnehmen könnte; aber bei Massen-Veranstaltungen stößt Teudogar als Einzel-Spieler-Rollenspiel an seine technischen Grenzen. Volksversammlung mit 5,000 Leuten? Adalmar und 300 Krieger gegen einen anderen Adligen, der 50 Gefolgsleute und 100 Sklaven hat? Uff... der Programmieraufwand wäre unglaublich groß.)
>Töten von mächtigen Adligen:
Das geht nicht, weil viele Leute daran Anstoß nehmen. (Das ist auch heute so: Wenn Du einen einsamen Obdachlosen erschlagen würdest, hättest Du selbst heute noch eine passable Chance, nicht gefaßt zu werden. Aber wenn Du den Bundeskanzler töten würdest, dann könntest Du 100% sicher sein, daß Du früher oder später gefaßt wirst.)
Bei den germanischen Adligen ist es halt so, daß viele von ihnen untereinander verwandt sind (sich also gegenseitig Hilfe leisten), und daß jeder von ihnen dutzende bis hunderte von Gefolgsleuten und Sklaven hat. Und von ihrem Ehrbegriff her würden alle diese Leute das Gefühl haben, nicht rasten zu können, bis sie Dich endlich gefaßt und getötet und ihren Verwandten/Gefolgsherrn an Dir gerächt haben: und bei sovielen Leuten und so großer Motivation wird ihnen das früher oder später auch gelingen.
>EIGENE Gefolgsmannen:
Stimmt; zwar werden Deine Freunde und Deine Sklaven Dir bei Kämpfen in ihrer Nähe beistehen, aber vom Spielprinzip ist und bleibt es doch ein Einzel-Spieler-Rollenspiel. Ich glaube, daß das insgesamt spielerisch besser ist: Denn auf Dauer wäre es doch ziemlich lästig, ein halbes Dutzend Leute kleiden, füttern, heilen usw zu müssen - nur damit man etwas mehr Kampfkraft hat. Dagegen mit einem einzelnen Spieler kann man sich voll identifizieren ("ICH mache jetzt dies und das" statt "Ich lasse jetzt Typ Nummer 3 meiner Party dies oder das tun"). Sklaven: Stimmt, wenig Kampfkraft, lohnt nicht.
>Bündnis MIT Römern:
Also ich persönlich finde, daß das die vernünftigste Lösung ist; ich würde mich wirklich den Römern anschließen, auch wenn's vielleicht weniger glorreich ist... (Teudogars Hort und Römerlager: Dorthin kommt man nur in diesem Lösungsweg.)
>Schluß:
Ok; ich werde das vielleicht noch etwas ausarbeiten. In Moment ist's wirklich etwas wie im Märchen "...und sie lebten für immer glücklich miteinander", wo man ja auch keine Details erfährt.
Aber mit Deiner Krönung glaube ich schon, daß es richtig ist, daß ich Dich nicht sofort König werden lasse. In einem Fantasy-Spiel - ok, kein Problem; die magischen Gegenstände sind da, also wirst Du König, und zwar sofort. Aber in einem "realistischen" Rollenspiel: Wenn einer König ist, und es nicht gerade irgendwelche bahnbrechenden äußeren Umstände gibt, dann kostet es mindestens monate-, meistens aber jahrelange Arbeit, ihn abzulösen (daß z.B. Angela Merkel nach all den Jahren noch immer nicht Kanzlerin ist, oder Gordon Brown nicht Premierminister, liegt ja nicht an Mangel an Motivation, sondern daran, daß es wirklich schwierig, und jedenfalls sehr zeitaufwendig ist, einen Amtsinhaber zu stürzen und abzulösen.) Auf das Spiel bezogen, hieße das, daß Du nun ewig auf Deinem Gehöft herumsitzen und warten (und intrigieren) müßtest (nÃcht allzu spannend); und für mich als Autor hieße es natürlich auch, doppelt so viele Dialoge und eigentlich ein komplett neues Spiel, denn wenn Du erst König wärest, müßte sich Dein Leben ja ziemlich stark ändern.
>Allgemein:
Teudogar ist insofern kein typisches/"richtiges" Computer-Rollenspiel, als daß der Focus ziemlich stark auf den historischen Umständen liegt: Ein kurzer Abschnitt der Geschichte, und ein kurzer Abschnitt aus dem Leben eines Menschen, der damals gelebt haben könnte, wird ziemlich detailliert behandelt - mit dem Ziel, den Spieler die damalige Zeit perfekt nacherleben zu lassen.
Wenn man das Spiel gespielt hat, weiß man, glaube ich, wirklich ziemlich alles über diese historische Epoche. Eigentlich alles, was man im Spiel sieht oder hört, ist so, wie es historisch tatsächlich gewesen ist - die historischen Umstände und die allgemeine politische Lage stimmen; Zeit stimmt; Stämme und Stammesnamen stimmen; alle erwähnten Ereignisse stimmen; genaue Umstände und Herrscher bei den einzelnen Stämmen sind nicht bekannt, könnten aber wirklich so gewesen sein wie von mir dargestellt; Siedlungsformen stimmen; soziale Umstände stimmen: D.h., es ist wirklich möglich, fast alles, was man in Teudogar erlebt, für bare Münze zu nehmen. (Siehe dazu auch Kapitel "Über das Spiel" im Römer&Germanen-Lexikon.)
Neben diesem (vielleicht übertrieben idealistischen) Grundkonzept der "Wahrhaftigkeit" bietet Teudogar natürlich auch klassische Rollenspiel-Qualitäten (Charakter-Entwicklung und Wachstum, Erkunden, Kämpfen, Sammeln, Handeln, uvm), so daß auch viele Leute, die Geschichte todlangweilig finden, Freude an dem Spiel haben.
Aber die Faktentreue hat für mich als Entwickler ungeheuer viel Arbeit bedeutet. Ich kann z.B. leicht 5 bis 10 Fantasy-Dialoge pro Tag schreiben; aber einen Dialog zu schreiben, in dem alle historischen Fakten und die Lebensumstände und die Mentalität des Sprechers historisch richtig dargestellt werden, und der sich trotzdem so liest wie ein echter Dialog und nicht wie ein Geschichtsbuch, macht etwa 20mal soviel Arbeit. Mit dem Erstellen der Spielwelt ist es ähnlich - endlose Recherchen und Überlegungen für jede Person, jede Siedlung, jeden Stamm. Angesichts des Aufwands glaube ich, daß Teudogar schon ziemlich umfangreich geworden ist - aber es ist eben doch weniger Masse als bei vielen Fantasy-Spielen.
In DARGHUL (dem Rollenspiel, an dem ich gerade arbeite, und das ich Ende November veröffentlichen will) versuche ich deshalb einen ganz anderen Ansatz: Fantasy - und (dadurch leicht machbar) große Spielbreite, riesengroße Spielwelt und lange Spielhandlung. (
http://www.darghul.com/new.htm)
Danke für Dein Feedback! Grüße aus dem nordöstlichen Teil von Mitte - Wolf Mittag